Der Weg aus der Sucht
1. Entgiftung (Beseitigung der körperlichen Symptome bei körperlicher Abhängigkeit)
Entgiftung bedeutet den Körper von den, die Entzugserscheinungen hervorrufenden Substanzen zu befreien. Dies kann z.B. dadurch erreicht werden, dass einfach die Zufuhr des Suchtmittels unterbleibt und somit durch den natürlichen Abbau des Suchtmittels im Körper der Stoff nach 1-2 Wochen nicht mehr vorhanden ist. Die dabei auftretenden Entzugserscheinungen müssen ertragen werden oder durch zusätzliche Medikamente zumindest gelindert werden. Beim UKE werden die Suchtmittel aktiv von den Rezeptoren im Gehirn verdrängt und somit viel schneller ausgeschieden. Die Entzugserscheinungen werden hierbei durch Rauschnarkose unterdrückt. Eventuelle Nachentzugserscheinungen können durch relativ leichte Medikamente unterdrückt werden. Spätestens 1 Woche nach dem UKE ist die Entgiftung abgeschlossen.
2. Entwöhnungsphase (Abstinenz einhalten mit diversen Hilfen)
2.1 Strikte Trennung vom bisherigen Umfeld
Nach abgeschlossener Entgiftung ist leider erst der erste Schritt getan und es dauert erfahrungsgemäß nur wenige Tage bis sich die Sucht vehement zurückmeldet und ihr Suchtmittel erneut einfordert. Dies wird Suchtdruck oder auch „craving“ genannt. Selbst bei bester Motivation zur Abstinenz wird dieser psychische Druck unerträglich und insbesondere wenn dann auch noch die “guten Freunde“ vorbeikommen und zum Konsum einladen. Deshalb ist das erste Gebot eine strikte Trennung vom bisherigen Umfeld.
2.2 Hypnose
Hypnose suggeriert eine psychische Stärke, die zwar nicht vorhanden ist, aber das Gefühl des Überlegenseins reicht zumindest für einen beschränkten Zeitraum aus sogar direkten Angeboten zu widerstehen und vermindert somit den Suchtdruck.
2.3 Akupunktur
Ähnlich der Hypnose dämpft die Akupunktur das Suchtzentrum und somit auch den Suchtdruck, sodass bei guter Motivation die Abstinenz leichter eingehalten werden kann.
2.4 Gruppentherapie
Jede Gruppe entwickelt eine bestimmte Dynamik, so auch die „sogenannten Freunde“, die nicht dulden, dass jemand aus dem Gruppenziel, nämlich Drogen zu konsumieren ausschert. Diffamierungen, Appelle und Drohungen sind hier die Mittel, die an Persönlichkeit appellieren keine „Schwäche“ zu zeigen. Gruppen, die meist von Drogenberatungsstellen organisiert werden bedienen sich der gleichen Dynamik, jedoch im positiven Sinne, denn wer möchte sich blamieren bei der nächsten UK der „Schwäche“ überführt worden zu sein. Die fachkundige Leitung verhindert hierbei, dass sich die Zielsetzung der Gruppe in die falsche Richtung verkehrt.
2.5 Einzelgespräche
Nun gibt es erfahrungsgemäß viele Patienten, die eine Gruppentherapie kategorisch ablehnen. Gerade für die und natürlich auch für die Anderen als Ergänzung bietet sich das Einzelgespräch mit Verhaltenstherapeuten an. Diese in den USA bevorzugte Methode führt den Süchtigen ebenfalls und hilft ihm dadurch den Suchtdruck abzubauen. Diese Gespräche bieten nahezu alle Drogenberatungsstellen kostenlos an.
3. Heilungsphase
Ist durch alle diese Methoden eine längere (6-12 Monate) Drogenabstinenz erzielt, kann durch eine gezielte Psychotherapie die eigentliche Heilungsphase eingeleitet werden. Hierbei geht es vordergründig um das Erkennen der, der Sucht zu Grunde liegenden Persönlichkeitsstörung des Abhängigen, den meisten Abhängigkeiten liegt eine –meist frühkindliche- Verletzung zugrunde, die sich zur Persönlichkeitsstörung entwickelt. Diese zu erkennen und gezielt zu behandeln ist Aufgabe eines psychologischen Pychotherapeuten, der mit entsprechenden Therapieverfahren, wie z.b. Psychoanalyse, Primärtherapie oder Regression die Grundstörung beseitigen kann. Hierdurch verliert die Suchtkrankheit ihre Grundlage.