Patienteninfo zum Thema ″Schnellentzug″

1. Voraussetzungen:

Ein Schnellentzug mit Naloxon entgiftet den Körper von Opiaten, wie Codein, Heroin, Methadon usw.. Bei Beigebrauch von Kokain, Barbituraten und Speed kann es vermehrt zu aggressivem Verhalten kommen, welches jedoch durch die Rauschnarkose ausreichend zu beherrschen ist. Bei hohen Dosen von Codein (mehr als 800 mg tgl.) oder Methadon (mehr als 80 mg tgl.) könnte es zu einem leichten Nachentzug kommen, der jedoch mit entsprechender Nachsorge beseitigt werden kann. Deshalb ist es sinnvoll, vor dem Naloxonentzug die Dosis etwas zu reduzieren. Auf Beigebrauch von Barbituraten, Speed und Kokain sollten Sie sich vor der Entgiftung verzichten. Bei evtl. Fragen geben wir telefonisch gerne Auskunft

2. Durchführung:

Zunächst wird ein venöser Zugang in Form einer Braunüle gelegt. Danach bekommt der Patient eine Rauschnarkose. Über einen Dauertropf wird dann die Substanz Naloxon infundiert. Das bedeutet, daß ca. 5 Liter Flüßigkeit über die Braunüle in den Körper gelangen, mit gleichzeitig harntreibenden Substanzen (Furosemid), sodaß es zu einer massiven Ausschwemmung der aus den Rezeptoren entblockten Opiaten kommt. Durch zusätzliche Medikation wird Blutdruck und Puls im Normbereich gehalten. Nach ca 5-7 Stunden ist die Behandlung beendet und der Patient kann unter Aufsicht (Begleitperson) nach Hause entlassen werden.

3. Nachbehandlung:

Da durch den Schnellentzug lediglich rein körperlich die Opiate von den Rezeptoren des Gehirns und somit weitgehend aus dem Körper entfernt werden, die psychische Suchtkrankheit jedoch in keiner Weise davon betroffen wird, ist es nicht sinnvoll einen Schnellentzug durchzuführen, ohne eine intensive, psychotherapeutische Nachbetreuung in Form einer engmaschigen, ambulanten Psychotherapie sichergestellt zu haben. Daneben sind Clean-Gruppen oder Hypnosebehandlung, sowie evtl. Akkupunktur ebenfalls sehr nützlich.

Die Schnellentgiftung ist nur der erste Schritt zur dauerhaften Abstinenz, zur Behandlung der Sucht, als zugrundeliegender Erkrankung ist eine psychotherapeutische Nachbetreuung dringend notwendig.

Bitte beachten Sie:

Zur Terminvereinbarung, rufen Sie uns an unter der Nummer:

0172 / 280 47 80

(auch Abends und am Wochenende)